Die
Anfänge...
Die
Geschichte beginnt in einer kleinen Wohnung in Dortmund, wo ich die Welt im
fahlen Licht grauer Mietshäuser erblickte. 24 Jahre meines Lebens verbrachte
ich danach in der Stadt im Ruhrgebiet, die von Jahr zu Jahr grüner wurde. Das Leben
bestand neben Straßenfußball, Bücherlektüre und Reggae-Parties vor allem aus
einer Schul- und Hochschulausbildung, die ich 1995 zunächst mit dem Magister
Artium und schließlich 1999 mit dem Dr.phil. an der Ruhr-Universität Bochum
beendete.
...Faszination China...
Die Zeit
an der Uni stand dabei schon ganz unter dem manchmal hypnotischen Einfluss
Chinas, das ich 1992 zum ersten Mal dank eines großzügigen Stipendiums des
Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) betreten durfte. Nachtdunkle
Städte namens Nanjing und Shanghai einen bleibenden Eindruck, der viel
Geheimnisvolles einschloss. Ohne die Dunkelheit dieser Orte, die Tast-, Hör-
und Geruchssinn schärften, hätte ich China vermutlich zu langweilig gefunden
und diese Seiten gäbe es jetzt nicht.
...Die
ersten fünf Shanghaier Jahre (1998-2003)...
Nach
vier – immer wieder unterbrochenen - Studienjahren in Nanjing wurde es
1998 ernst. Shanghai steht als Synonym für mittlerweile zehn Jahre
Arbeitserfahrung in China. In den ersten fünf davon unterrichte deutsche
Sprache und Kultur am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg der
Tongji-Universität, erneut mit Unterstützung des DAAD. Seit 2002
organisierte ich die Lehrpläne und Curricula der Fremdsprachenabteilung,
schrieb eine Einführung in Methodik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache
und führte gemeinsam mit Thomas Harnisch chinesische und deutsche Referenten
auf die Bühne des Chinesisch-Deutschen Forums. Die Stadt explodierte und
expandierte unterdessen. Die einstige Dunkelheit wurde verdrängt von Lichtsmog.
Ich selbst versuchte in meiner Freizeit wirklich überall in China anzukommen
und schrieb ein Reisebuch gleichen Titels (到了! Angekommen!), das Jan
Siefke mit
seinen charaktervollen Fotos füllte und Roman Wilhelm mit seinem ebenso unverwechselbar en Stil graphisch gestaltete.
...offizielle
Chinaerfahrungen (2003-2007)...
2003
entdeckten das neue gegründete Shanghaier Goethe-Institut – formell bis heute
Abteilung Kultur und Bildung des deutschen Generalkonsulats– und ich uns
gegenseitig. Dort konnte ich als Leiter der Bildungskooperationsarbeit
interkulturelle Programme für Schulen und Hochschulen entwickeln sowie
Literaturprogramme gestalten und moderieren. Gleichzeitig wurde ich regelmäßig
methodisch-didaktisch fortgebildet. Das Schreiben intensivierte sich. Mit dem Germanesen
entstand ein Text ganz persönlicher chinesisch-deutscher Erlebnisse, der
erstmals als chinesische Kolumne in einer Pekinger Zeitschrift abgedruckt
wurde.
...Trainer-
und Beraterexpertise (ab 2005)...
Zur
gleichen Zeit, man schrieb das Jahr 2005, begann ich aus der Erfahrung der
Bildungskooperationen heraus interkulturelle Seminare und
Kommunikationstrainings für deutsche, internationale und chinesische
Zielgruppen in chinesischer, deutscher und englischer Sprache anzubieten.
Firmen wie BOSCH, SIEMENS, BAYER, BMW, PORSCHE und viele mittelständische
Unternehmen gehören seitdem zu den Stammkunden des Angebots.
...
Synthese von Praxis, Lehre und Schreibe (seit 2007)...
Gute
Berufspraxis kommt ohne theoretische Fundierung und vertiefte
Auseinandersetzung mit den Inhalten nicht aus. Anfang 2007 übernahm ich daher
eine Teilzeitdozentur als außerordentlicher Professor an der Zhejiang
Universität in Hangzhou. Meine aus eigenen Erfahrungen geschriebene
China-Landeskunde China mittendrin verdichtet
und vertieft im Jahr 2008 die Auseinandersetzung mit China. Schreiben ist
Nachdenken über das Erlebte. In diesem Sinne hat es nun seinen festen Platz an
meinem alten Tisch in der Shanghaier Wohnung erobert. Hier holt meine
Lebensgeschichte die Gegenwart ein
...und
die Japan-Jahre (2011-2014)..
Japan
ist nicht nur geografisch Chinas Nachbar im Osten. Kulturell hängt für
mich Japan so eng mit China zusammen wie Deutschland mit Europa. Hier durfte
ich tolle und interessante Künstler aus Deutschland kennenlernen, die alle
Japan in ihre aktuellen Projekte integrierten und integrieren wollen. Hier
entstehen Filme, Animationen, neue Kompositionen, Fotoprojekte, Romane und
vieles mehr. Als Leiter dieses aufregenden Ortes durfte ich mich sowohl um die
Projekte der Künstler als auch die japanischen Kollegen kümmern und lernte viel
Neues "zwischen den Kulturen" dazu. Meine eigenen Projekte schrieb
ich 2012 in Japan fort mit Eine Himmelsreise-China in sechs Gängen.
...
Kolumnen, Artikel, Vorträge, Seminare, Bücher und Lesungen ab 2014 in
Deutschland, der Schweiz und in China
„Gegenseitiges
Verstehen, auf leichte, aber tief gehende Art“ – kein oberflächlicher China-
und Asienjournalismus. Originell und inhaltlich aussagestark, stilistisch
innovativ. Das ist das Ziel aller Aktivitäten, egal ob als Kolumnenschreiber,
als Publizist, als Vortragender, Trainer im Seminar oder als Autor mit
dazugehöriger Lesung. 2018 kommt China immer mehr nach Europa, ich schreibe
mehr, auf verschiedenen Plattformen, auch und gerade
gesellschaftspolitisches. Dabei geht es immer gegen eine eurozentristische
Sichtweise der Welt. Die Geschichte geht weiter - neue Projekte sind
in Arbeit...